Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Kameras schmälerten Erfolg von Drogenrazzia
Polizei hatte Presse eingeladen. Ein Fernsehteam hat gestern
nachmittag den Erfolg eines Polizeigroßeinsatzes gegen Straßenkriminalität
im Drogen- und Prostituiertenmilieu am U-Bahnhof Kurfürstenstraße
offenbar arg geschmälert, da die 'Szene' durch zuvor aufgestellte Kameras
gewarnt war. Kontrolliert wurden nach Angaben des Polizeilagedienstes lediglich
24 Verdächtige, gegen vier wurden Platzverweise ausgesprochen. Zum
Vergleich: Während dreier Einsätze im Juli 1998 überprüfte
die Polizei 1817 Personen, schrieb 40 Strafanzeigen und nahm vier Personen
fest." Tsp 13.8.98 S. 10
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"Neuer Stasi-Beauftragter in Schwerin gewählt
Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hat den ehemaligen Bürgerrechtler
Jörn Mothes zum Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes
(Stasi) der DDR gewählt. ... Die PDS-Fraktion, die den Posten gänzlich
abgeschafft sehen will, blieb der Abstimmung nahezu geschlossen fern. ...
Er wolle sich nun insbesondere der Betreuung der Stasi-Opfer widmen, kündigte
Mothes nach seiner Wahl in Schwerin an." FAZ 13.8.98 S.
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"Ein Wahlkreis mehr
Netzbürger gehen in Osnabrück zur Urne. Für die Wahl am 27. September ist die Bundesrepublik in 328 Wahlkreise aufgeteilt. Am Samstag kommt einer hinzu: der Wahlkreis 329, der nur im Internet existiert. Soziologiestudenten der Universität Osnabrück bestreiten damit ihre Semesterarbeit. ... Die Spitzenkandidaten der fünf ernstzunehmen Parteien - die DVU gehört an der Uni Osnabrück in diese Kategorie - stehen nach allen Regeln des Verfassungsstaates zur Wahl. Wählen kann nur, wer sich in die Wahlliste einträgt, die ab Samstag unter der Adresse www.wahlkreis329.de/index.html ausliegt." taz 13.8.98 S. 15
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"Das nimmt jeder auf seine Karte
Womit Ingenieure den Menschen ihre Barschaft nehmen wollen,
und weshalb die Zukunft des Geldes so geheimnisvoll ist. ... Ein Stückchen
Plastik mit eingebautem Mikrochip, wie es bereits als Telefonkarte und
Versicherungsnachweis dient, soll das Bargeld ersetzen. Eine Keksschachtel
am Kiosk für zwei Mark 50 und ein Sakko im Kaufhaus für 180 Euro
- überall werden Kassierer künftig erwarten, daß man ihnen
eine Chipkarte hinstreckt. Die erste Generation der Karten wird
bis zu 400 Mark speichern. Der Unterschied zur EC-Karte ist fundamental: Beim
Bezahlen wird das Geld nicht per Datenleitung von der Bank überwiesen,
sondern es steckt in der Karte selbst, als winzige elektrische Ladung,
verborgen in einem 25-Quadratmillimeter-Mikrochip, eingeschweißt
in ein Stück Plastik. ... Siemens hat einen Milliardenmarkt im Visier,
und die Zuversicht ist groß, seitdem sogar aus den USA Aufträge
für die Elektronikbausteine eintreffen. ... Doch der Weg dortin ist
ein Wettlauf mit Kriminellen und Computerhackern, zum Teil Spaßvögel,
zum Teil mafiös organisierte Gruppen, die mit allen Mitteln versuchen,
den Schlüssel zu(m) ... Chip(s) zu finden. Wem es gelänge, das
Innenleben eines Mikrochips zu knacken, der hätte eine Gelddruckmaschine
in der Hand." SZ 13.8.98 S. 3
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